Erwachsene
Romane
Abschied für Anfänger
Tyler, Anne
Aaron ist gemeinsam mit seiner Schwester Verleger für spezielle „Handbücher für Anfänger“. Er ist verheiratet mit einer Ärztin, die Wind und Bewegung in sein Leben bringt. Als sie stirbt erstarrt er in Trauer. Nun wird er selbst zum Anfänger. Er muss lernen, damit umzugehen, alleine zu sein. Er muss lernen zu trauern und Abschied zu nehmen. Anne Tyler beschreibt diesen einsamen, noch jungen Aaron einfühlsam und mit großer Herzlichkeit. Sie wurde für ihr Lebenswerk mit dem Sunday Times Award for Literary Excellence 2012 ausgezeichnet.
Accabadora
Murgia, Michela
Bonaria Urrai hört im Dorfladen die Klagen der Witwe Teresa Listru, dass sie vor sechs Jahren ungewollt schwanger wurde und nun kaum wisse, wie sie dieses vierte Kinder ernähren solle. Eine Woche später einigt sich Bonaria mit Teresa darauf, Maria als „Kind der Seele oder des Herzens“ (fill’e anima) bei sich aufzunehmen.
Maria lebt sich ein und fasst rasch Vertrauen zu ihrer weisen und gerechten Pflegemutter. Eines Nachts wacht Maria durch ein leises Klopfen an der Haustüre auf, worauf Bonaria das Haus verlässt. Sie wundert sich darüber. Bei der Weinernte hat Maria sich mit Andria, dem jüngeren Sohn eines Nachbarn angefreundet. Ein Zwischenfall, der das Leben dieser Familie völlig verändert und auch Marias Vertrauen in ihre Pflegemutter tief verstört, lässt sie schließlich nach Turin verreisen, wo sie als Kindermädchen arbeitet. Doch plötzlich wird ihre Rückkehr auf die Insel notwendig.
Michela Murgia gelingt in einer wortkargen, vitalen Sprache eine spannende Geschichte, die gleich zwei archaische Themen Sardiniens aufnimmt. Einerseits die seit langem praktizierte formlose Adoption. Andrerseits jene Legende, die von einer weisen alten Frau handelt, die Sterbehilfe leistet und nicht selten gleichzeitig die Hebamme des Dorfes war. Accabadora ist ein besonders schönes Buch. Tiefsinnig und Wahrheit suchend spürt die Autorin ihren Charakteren nach.
Alles ist gut gegangen
Bernheim, Emmanuèle
"Die Diagnose ist nicht berauschend." 88-jährig erleidet André Bernheim, Kunstsammler in Paris, schillernd, charmant, vital, einen schweren Schlaganfall. Nichts, was sein Leben ausmachte, ist ihm nun mehr geblieben, und so bittet er seine Tochter, ihm den Freitod zu ermöglichen. Mit literarischer Intensität, dicht und präzise, erzählt Emmanuèle Bernheim, welche unendliche Zumutung dies für die Familie ist, wie sie sich trotz unauflösbarer Gewissenskonflikte gemeinsam auf den Tod zubewegt. Mit großer Offenheit spricht sie über eine der letzten tabuisierten Fragen unserer Zeit und eine sehr persönliche Entscheidung – sie berührt damit jeden von uns. Ein großes Buch über das Glück des Lebens und die Freiheit zu sterben.
Alle sterben, auch die Löffelstörche
Aehnlich, Kathrin
Paul ist tot – und seine beste Freundin Skarlet muss lernen, damit fertig zu werden. Immer wieder fallen ihr Episoden ein, die sie mit Paul erlebt hat: wie sie sich schon damals in Kindertagen gegen die verhasste Tante Edeltraut verbündeten, das Studium in Leipzig, der Fall der Mauer. Nun hält Skarlet einen Brief von Paul in Händen, der sie bittet, seine Grabrede zu halten … Die Geschichte einer besonderen lebenslangen Freundschaft, wundervoll zart und traurig zugleich.
Aus der Zeit fallen
Grossman, David
Ein Mann zieht klagend um die Stadt, auf der Suche nach seinem toten Sohn. Viele schließen sich ihm an, stimmen in seine Trauer ein, weil auch sie ein Kind verloren haben. Zusammen bilden sie einen vielstimmigen Chor, der all die Fragen stellt, die jeden beim Tod eines Angehörigen bewegen: Wo ist der Verstorbene jetzt? Was bin ich ihm schuldig geblieben? Werde ich ihn je wiedersehen? Bis die Trauernden erkennen, „dass Leben in seiner ganzen Fülle nur dort, an dieser Grenzlinie besteht“. Einige Jahre nach dem Tod seines Sohns im Libanonkrieg legt einer der berühmtesten Autoren aus Israel sein bisher persönlichstes Buch vor - Totenklage und Hymnus auf das Leben zugleich.
Außer sich
Fricker, Ursula
Sommer in Berlin: Gern hätten Katja und Sebastian den Samstag mit Nichtstun verbracht. Aber das Wochenende ist, wie so vieles im Leben des Architektenpaares, verplant. Auf der Fahrt zu Freunden nach Mecklenburg passiert es: Sebastian erleidet einen Schlaganfall. Der Intensivmedizin gelingt es, ihn am Leben zu halten fragt sich nur, zu welchem Preis?
Das blaue Kleid
Dörrie, Doris
Florian hat seinen Geliebten durch den Tod verloren, Babette ihren Mann. Die Suche nach dem blauen Kleid bringt die beiden zusammen: Geteiltes Leid ist halbes Leid? Wenn es nur so einfach wäre …
Das Ende ist mein Anfang
Terzani, Tiziano
Tiziano Terzani lebte als Asienkorrespondent ein Leben, das man mit Fug und Recht als erfüllt bezeichnen darf. Als er an Krebs erkrankte, betrachtete er den bevorstehenden Tod als willkommenes, letztes Abenteuer. „Ich habe das Gefühl, nie zuvor so leicht und glücklich gewesen zu sein“, schreibt er seinem Sohn und vermittelt damit eine Lebenseinstellung, für die Terzani von vielen seiner Leser bewundert wird. Im Dialog mit seinem Sohn blickt er zurück auf ein bewegtes Leben voller Abenteuer. "Ein letztes Lied auf die Vielfalt der Welt. Fantasievoll, rebellisch und unendlich neugierig." (ZEIT)
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Green, John
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green ist ein Krebsbuch – doch eigentlich will es keins sein, denn die junge Protagonistin, die 16-jährige Hazel, hasst Krebsbücher. Sie hat selbst Krebs, doch sie interessiert sich für ganz andere Bücher. Und seit neustem interessiert sie sich auch für den schlagfertigen Gus, den sie in der Selbsthilfegruppe getroffen hat und mit dem man toll über Bücher und Filme reden kann. John Green schreibt berührend wie kein anderer über junge Liebe, Krankheit und Tod. Ein Buch, das jeder gelesen haben muss! „Und jeder heißt wirklich jeder.“ (Kulturspiegel)
Das Zimmer
Gardner, Helen
Nicola will sich bei ihrer Freundin für drei Wochen einquartieren, um eine spezielle Krebstherapie zu erhalten. Die beiden haben sich vor 15 Jahren kennen und schätzen gelernt. Nun, als das Leben von Nicola immer mehr dem Ende zugeht, kommen sie noch einmal zusammen – und es wird ganz anders. Helen erschrickt über den Zustand ihrer Freundin und über ihre Leichtgläubigkeit, was den Erfolg dieser Therapie anbelangt. – Und, sie leidet auch darunter, wie wenig realitätsbezogen ihre Freundin auf ihre Krankheit reagiert.
Der Roman ‚Das Zimmer‘ ist ein warmherziges und wahrhaftiges Zeugnis von Freundschaft und gleichzeitig ein eindrückliches Zeugnis dafür, wie Krankheit und der Umgang damit sowohl von den Betroffenen als auch von den Betreuenden ein Übermaß an Herzensgüte, an Verständnis und Demut abverlangt.
Der Tag, an dem Marylin starb
Milner, Donna
An Marylin Monroes Todestag, dem 5. August 1962, ereignet sich in der kanadischen Familie Coulter eine Tragödie: Die Mutter der 11-jährigen Lucy stirbt bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss – und das, obwohl sie nie einen Schluck Alkohol anrührte. Die Familie bleibt zurück, zerrüttet und zerstört, der Vater ein alkoholkranker, schweigsamer Kriegsveteran und die drei Geschwister, die nun verzweifelt darum kämpfen, nicht auch noch den Vater zu verlieren. Schritt für Schritt nährt sich diese höchst bewegende Familiengeschichte dem geheimnisvollen Tod und den Verschwiegenheiten der Vergangenheit.
Der Tod meiner Mutter
Diez, Georg
Die Mutter stirbt. Der Sohn erzählt. Ein bewegendes Buch über das Leben, zu dem auch der Tod gehört.
Georg Diez, Autor der Süddeutschen Zeitung, berichtet mit atemberaubender Genauigkeit vom Sterben seiner Mutter, ihrem Kampf um Selbstbestimmung und Würde und seinem eigenen Umgang mit dem Unausweichlichen.
Wenn das Sterben und der Tod ins Leben eines Menschen treten, ist die Reaktion oft Schweigen und Sprachlosigkeit. Für den unwiederbringlichen Abschied eines geliebten Menschen fehlen uns die Worte, die das Leiden und den Schmerz angemessen fassen. Der Autor und Journalist Georg Diez aber hat nach dem Krebstod seiner Mutter den Mut zu erzählen, wie sich ein solcher langer Abschied vollzieht. Mit größter Genauigkeit und Schonungslosigkeit beschreibt er, wie er als Sohn den Tod in sein Leben hereinlassen musste, während er zugleich seine Hochzeit feierte und darauf wartete, zum ersten Mal Vater zu werden. Mit liebevollem, aber präzisem Blick begleitet er den langen Weg einer Frau, deren Leben vom Kampf um Selbstständigkeit und von leidenschaftlichem sozialen und beruflichen Engagement geprägt war, bis in die Einsamkeit der Krankheit und der Schmerzen. Die langsamen Verschiebungen in den Beziehungen zu Freunden und Kollegen, die letzten Reisen, die letzten Spaziergänge, die letzten Feste, die vielen kleinen und großen Abschiede, die wiederkehrenden Hoffnungen, die praktischen Nöte bei der Organisation des Alltags: All das schildert Georg Diez so intensiv wie die Erschütterungen, die das Sterben seiner Mutter für sein eigenes Leben bedeuten.
Die Hütte: Ein Wochenende mit Gott
Young, William P.
Leser könnten sich fragen, ob man immer erst dem Leid begegnen muss, bevor Gott sich sehen lässt. Auch Mack muss lange warten, nachdem er seine Tochter durch ein Verbrechen verliert. Und Gott zeigt sich erst dann, als die Zweifel an seiner Gegenwart immer größer werden. Was Mack aber dann an seinem Hütten-Wochenende mit der heiligen Dreifaltigkeit erlebt, lohnt sich zu lesen und ist so voller Fantasie, dass man auch gerne an dieser Begegnung teilhaben würde, sei sie auch noch so traurig. Trost finden kann man in diesem Buch auf jeden Fall. Und: Gott ist zwar immer da, aber nicht für alles verantwortlich.
Die Sehnsucht der Tulipane
Klassen, Lena
Janna verkauft Blumen. Doch seit Jahren nimmt sie die Schönheit um sich herum kaum mehr wahr. Nach einem tragischen Verlust hat sie sich in ihre eigene Welt zurückgezogen. Dann begegnet sie einem seltsamen Fremden, der behauptet, er sei ein Engel. Was ihm Janna natürlich nicht glaubt. Doch nach und nach bringt er ihr das Leben zurück ...
Ich weiß, du bist hier
Brodie, Laura
„Ich weiß, du bist hier“, denkt Sarah, nachdem ihr Mann David bei einem Kajakunfall ums Leben gekommen ist, sie ihm aber immer wieder begegnet. Ob im Supermarkt oder im Flur ihres Hauses – überall ist David. Und dann klingelt er plötzlich an der Tür und Sarah wünscht sich sehnlichst, er wäre es tatsächlich. Könnte es nicht sein, dass er doch überlebt hat? Oder ist alles nur ein Produkt ihrer Sehnsucht nach ihm? Ein intensives Buch, das Sie so schnell nicht mehr loslassen wird, ein Buch, „das einen den Schmerz und das Leid des Todes eines geliebten Menschen ganz nah spüren lässt.“
Ich wurde Clown um zu leben
Hartmann, Julia
Julia Hartmanns perfektes Leben gerät völlig aus den Fugen, als ihre vierjährige Tochter an Knochenkrebs erkrankt: unzählige Chemotherapien, Krankenhausaufenthalte, Operationen, schließlich eine Beinamputation folgen. Nahezu am Ende ihrer Kraft, erinnert sich Julia Hartmann an ihren Kindheitstraum und verwirklicht ihre persönliche Berufung: Sie wird (Klinik-)Clown. Mit Humor, Zauberkunststücken und Bauchrednerei lockt sie schwerkranke Menschen jeden Alters aus der Verzweiflung und schenkt ihnen ein Stück Hoffnung, während ihre Tochter den zermürbenden und langwierigen Kampf gegen den Krebs schließlich verliert.
Ein emotionales, sehr persönliches Memoir, das Kraft und Stärke spendet
Der bemerkenswerte Lebensbericht einer Frau, die eine Grenzerfahrung durchlebt hat
P.S. Ich liebe dich
Ahern, Cecilia
Hollys Mann Gerry ist tot. Und Holly weiß nicht, wie sie allein weiterleben soll. Doch dann entdeckt sie, dass Gerry ihr während seiner letzten Tage Briefe geschrieben hat. Mit Aufgaben für Holly. Sich endlich eine Nachttischlampe zu kaufen, beispielsweise. Oder öffentlich Karaoke zu singen. Aufgaben, die Holly ins Leben zurückführen. Holly trauert und Holly feiert. Holly weint und Holly lacht. Holly erlebt das schwerste Jahr ihres Lebens und mit Gerrys Hilfe eines voller Erlebnisse, Überraschungen, ungeahnter Freundschaft und Liebe.
Erwachsene
Romane
Paula
Allende, Isabel
"Hör´mir zu, Paula, ich erzähle Dir eine Geschichte, damit Du nicht so verloren bist, wenn Du wieder aufwachst." Mit diesen Worten beginnt Isabel Allende einen Brief an ihre Tochter Paula, die 1991 an einer schweren Stoffwechselkrankheit erkrankte, ins Koma fiel und nie wieder daraus erwachte. Während Allende Tag für Tag am Bett ihrer Tochter wachte, schrieb sie einen Brief, um „die leeren Stunden dieses Alptraums zu füllen.“ Er ist die Grundlage dieses persönlichsten aller Allende Romane, in dem sie sich bewegend mit den Themen Krankheit und Tod auseinandersetzt. Ein sehr emotionales Werk!
Fallers große Liebe
Bayer, Thommie
Alexander, der junger Antiquar betritt seine Buchhandlung. Der Geruch der Bücher, die hier auf ein zweites Leben warten, umgibt ihn. Er setzt Kaffee auf. Der Tag kann beginnen. Als er abends das Geschäft wieder schließt – mit wenigen Einnahmen in seinem Hosensack, fragt ihn ein Passant, ob er auch an einer ganzen Bibliothek Interesse habe. Die beiden Männer kommen ins Gespräch und Faller engagiert Alexander, um in den kommenden Tagen sein Chauffeur zu sein. Schon am nächsten Tag sitzen beide im dunkelgrünen Jaguar und es beginnt eine Reise durch einige alte deutsche Universitätsstädte. Über das Ziel schweigt Faller, auch über den Zweck der Reise. Alexander besucht in jeder Stadt eine Buchhandlung und versinkt in die Welt der Bücher. Erst zum Abendessen treffen sich die beiden wieder und einer erzählt dem anderen vom Leben … Der unergründliche Faller erweckt viele Fragen in Alexander, die er allerdings nie stellt, die ihn aber auf die Spur seines eigenes Lebens führen.
‚Fallers große Liebe’ ist ein Roman von besonderer Schönheit, voll von wundersamen Begegnungen und Eindrücken mit einer überraschenden Wendung, die Alexander wieder die Rückreise antreten lässt. Es ist ein Buch über das Leben, die Liebe und vor allem über Bücher.
Einfach unvergesslich
Coleman, Rowan
Neuerdings weiß Claire nicht mehr, welcher Schuh zu welchem Fuß gehört. Oder wie das orangefarbene Gemüse heißt, das auf dem Herd köchelt. Und manchmal geht sie im Pyjama spazieren. Sie weiß, dass das nicht normal ist. Doch das Leben ist zu kurz, um Trübsal zu blasen. Und so schreibt sie, noch bevor die letzte Erinnerung verblasst, all die großen und kleinen Momente der vergangenen Jahre nieder. Wohl wissend, dass diese Gedankenschnipsel schon bald das Einzige sein werden, was ihrer Familie von ihr bleibt. Dabei gibt es noch so viel zu erledigen: Sie muss sich mit ihrer Tochter versöhnen und ihrem Mann zeigen, wie sie die Lieblingslasagne ihrer Kinder zubereitet. Sie muss ein letztes Mal leben, frei sein, sich vielleicht auch neu verlieben. Denn das Leben ist eine Wundertüte. Und wenn die Zeit davonrennt, ist jede Minute kostbar.
Blaue Stunden
Didion, Joan
„In manchen Breitengraden gibt es vor der Sommersonnenwende und danach eine Zeitspanne, nur wenige Wochen, in der die Dämmerungen lang und blau werden. Während der blauen Stunden glaubt man, der Tag wird nie enden. Wenn die Zeit der blauen Stunden sich dem Ende nähert (und das wird sie, sie endet), erlebt man ein Frösteln, eine Vorahnung der Krankheit: das blaue Licht verschwindet, die Tage werden schon kürzer, der Sommer ist vorbei.“ In Blaue Stunden erinnert Joan Didion sich an ihre Tochter Quintana, daran,wie es war, sie aufwachsen zu sehen und Abschied zu nehmen, als Quintana mit nur 39 Jahren starb. Eine sehr persönliche Bilanz der großen amerikanischen Autorin und ein ehrliches Buch über Tod und Vergänglichkeit, Erinnerung und Alter, über das, was wir verlieren, und das, was bleibt."
Soutines letzte Fahrt
Dutli, Ralph
Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege - um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden. In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre. Der Maler, der an die Macht der Milch als einziges Heilmittel glaubt, fährt aber auch in ein 'weißes Paradies', eine Mischung von Klinik und Gefängnis, in der es zu merkwürdigen Begegnungen und Ereignissen kommt. Ein mysteriöser 'Gott in Weiß' erklärt ihn für geheilt, verbietet ihm aber das Malen. Doch in einem Paradies ohne Malerei ist dem Künstler nicht zu helfen. Er beginnt heimlich wieder zu malen – und ist bereit, dafür den geforderten Preis zu zahlen …
Aller Tage Abend
Erpenbeck, Jenny
Wie lang wird das Leben des Kindes sein, das gerade geboren wird? Wer sind wir, wenn uns die Stunde schlägt? Wer wird um uns trauern? Jenny Erpenbeck nimmt uns mit auf ihrer Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Meisterhaft und lebendig erzählt Erpenbeck, wie sich, was wir »Schicksal« nennen, als ein unfassbares Zusammenspiel von Kultur- und Zeitgeschichte, von familiären und persönlichen Verstrickungen erweist. Der Zufall aber sitzt bei alldem »in seiner eisernen Stube und rechnet«.
Hannes
Falk, Rita
Rita Falk ist eigentlich eher als Krimiautorin bekannt, doch mit ihrem Roman „Hannes“ beweist sie, dass sie auch anders kann. Und zwar gefühlsbetonte, ergreifende Geschichten erzählen. Nach einem schweren Motorradunfall liegt Hannes im Koma. Außer seinem besten Freund Uli glaubt niemand daran, dass Hannes jemals wieder erwachen wird. Uli beginnt um Hannes‘ Leben zu kämpfen, droht aber an der seelenlosen Apparatemedizin und den hilflosen Ärzten zu verzweifeln. Und nicht zuletzt ist da auch Wut auf Hannes, der einfach nicht erwachen will. Harte Kost mit viel Einfühlungsvermögen erzählt.
Alle Zeit
Gerlof, Kathrin
Kathrin Gerlof erzählt die Geschichte von fünf Frauen, die zusammengehören, aber alles dazu tun, um sich nicht gegenseitig zu begegnen. Eine von ihnen ist besonders auf der Suche, Juli, die 17-jährig gerade ein Kind geboren hat und froh wäre um guten Zuspruch und Dazugehörigkeit. Sie trifft eine alte Frau im Park, die ohne weiteres ihre Urgroßmutter sein könnte. Und – sie macht sich über die Kisten her, die in ihrem Keller stehen und Geschichten aus der Vergangenheit erzählen. Dabei bekommt Klara, ihre Urgroßmutter ein ganz deutliches Gesicht … und begegnet, unvorhergesehen, der Liebe, bevor es zu spät ist.
Ein berührendes Buch über Alter und Demenz, über Erinnern und Vergessen, über Elternschaft und der Suche nach Zugehörigkeit.
Nur ein Schritt bis zu den Vögeln
Hamann, Christof
Sicher weiß man nur, dass Simon – Ende dreißig, Journalist, Porschefahrer und Besitzer eines Hauses in bester Lage – am 14. Mai hinunter zu den Gleisen am Ufer des Bodensees gegangen ist. Ob er sich absichtlich bei Nacht auf die Gleise gelegt hat oder versehentlich vor den Zug geraten ist, vermag keiner zu sagen. Karl ist jedoch vom Selbstmord seines Freundes überzeugt. Mithilfe von Notizheften, die Simon zurückgelassen hat, begibt er sich auf eine Erinnerungsreise, um zu begreifen, was seinen ehrgeizigen und kompromisslosen Begleiter seit Kindertagen, den erfolgreichen Spezialist für Innere Sicherheit, derart aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Karl, der sein Geld mit dem Verfassen von Heiligenlegenden verdient, tastet sich vorsichtig zurück, um seinen Simon wiederzufinden, der ihn, den Stotterer und augenscheinlich viel Schwächeren, zurückgelassen hat. Behutsam und präzise beschreibt Hamann die innere Reise seiner Protagonisten, die jeder für sich auf der Jagd sind nach ein paar Schlupflöchern des Glücks.
Sterben hat seine Zeit
Heiderich, Birgit
Ein Mädchen wird traumatisiert durch den Unfalltod des Vaters, die Mutter überlebt. Das Kind glaubt fortan, für die Mutter ganz und gar verantwortlich zu sein. Und dieses Gefühl der Inpflichtnahme und Verantwortung drängt sich der Tochter urplötzlich wieder auf, als die Mutter im Alter schwer erkrankt. Diese Gewissheit, ab jetzt Schritt für Schritt, Wegstück für Wegstück, der Mutter Sterben miterleben zu müssen! Wie die Tochter versucht, schreibend mit der eigenen Angst fertig zu werden, sie zu bannen, davon erzählt dieses Buch. Birgit Heiderich, ihr Buch, schaut hin. Und wagt es, den Blick nicht abzuwenden, nichts zu verschleiern. Es zeigt, was zu hören und zu sehen und zu ertragen ist, wenn ein Mensch und eine Mutter dazu langsam zum Ende kommt, stirbt.
Schlechte Tochter
Lévy, Justine
Es ist ein Moment von tragischer Ironie: Im gleichen Moment erfährt Louise, dass sie schwanger ist und das ihre Mutter im Sterben liegt. Der Kummer über den bevorstehenden Tod der Mutter und die Vorfreude auf das Kind zerreißen sie innerlich. Kaum wagt sie es, der Mutter von der Schwangerschaft zu erzählen, um sie nicht zu verletzen und nicht die letzte Chance zu verpassen, einige Dinge aus ihrer Kindheit zu klären. Denn wie soll sie eine gute Mutter sein, wenn ihre eigene versagt hat? Das bewegende Buch einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und des Kreislaufs von Leben und Sterben.
Engel des letzten Tages
Viewegh, Michael
Dass sie schon morgen sterben werden, wissen die Menschen natürlich nicht. Engel wissen, dass es so kommen wird, und versuchen - ganz pragmatisch - ein letztes Mal zu helfen. Denn jede kleine Freude und die Liebe machen das menschliche Leben ein wenig erträglicher - davon sind die Engel des letzten Tages, die der Autor in seinem neuen Roman bei der Arbeit beobachtet, felsenfest überzeugt. Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt Michal Viewegh, in Tschechien ein Bestsellerautor, von den überirdischen Beschützern am Himmel über Prag, zu deren Pflichtausstattung Flügel längst nicht mehr gehören.
Leben
Wagner, David
Der Anruf kommt um kurz nach zwei.
Ein junger, sterbenskranker Mann geht ans Telefon und hört die ersehnten und gefürchteten Worte: «Wir haben ein Spenderorgan für Sie.» Soll er es wagen, damit er weiter da ist für sein Kind? Er nimmt seine Tasche und lässt sich ins Berliner Virchow-Klinikum fahren.
Es folgen lange Tage und Nächte im Krankenhaus, neben wechselnden Bettnachbarn. Da ist etwa ein Getränkehändler mit einer heimlichen Geliebten, oder ein libanesischer Fleischer, der beide Brüder an den Krieg verlor. Beim Zuhören wird ihm zum ersten Mal bewußt, daß auch er schon ein Leben hinter sich hat. Für wen hat er gelebt? Für wen lohnt es sich weiterzuleben? Und welcher Mensch ist gestorben, so daß er weiterleben kann – möglicherweise als ein anderer als zuvor?
Es wird leicht, du wirst sehen
Winckler, Martin
Emmanuel Zacks wird Arzt, um den Menschen zu helfen. Seine Klinikzeit beginnt in der Abteilung für Abtreibungen und er ist betroffen, vom stummen oder laut heraus geschrienen Leid der Frauen. Seine Chefin empfiehlt ihm die Schmerzabteilung. Als Arzt, der sehr betroffen ist von den verschiedensten Missständen auf den Abteilungen, vom unabwendbaren Schmerz, vom vergeblichen Mühen um ein Leben … wird er angerufen und darum gebeten, einen Kollegen bis zu seinem Tod zu begleiten. Immer wieder erhält er solche Anfragen und wird ihnen in ganz besonderer Weise gerecht – indem er sich die Lebensgeschichten erzählen lässt und auf den rechten Augenblick wartet.
Ein Buch von berührender Aussagekraft darüber uns zu überlegen - wie wir leben und wie wir sterben wollen.
Mein letzter Sommer
Vighi, Cesarina
Mit siebzig Jahren ist Amelia schwer erkrankt. Den nahen Tod vor Augen, lässt sie ihr Leben Revue passieren, erzählt von der ungewöhnlichen Liebesgeschichte ihrer Eltern in Venedig, von der beglückenden Flucht des Mädchens in die Welt der Bücher, vom Entkommen aus der Enge des Elternhauses an die Universität in Rom, von der ersten Liebe und dem Leben als Bibliothekarin mit Mann und Kind. Ein Leben, das schließlich eine dramatische Wendung erfährt, als die Ärzte bei ihr die Nervenkrankheit ALS diagnostizieren. Doch dieses Schicksal meistert Amelia mit scharfzüngigem Witz und ohne jedes Selbstmitleid. Auch wenn sie all ihre Sinne verliert, ist sie fest entschlossen, sich einen Sinn zu bewahren: den für Humor.
Gib den Jungs zwei Küsse
Greene, St. John
Kurz vor ihrem Tod schreibt Kate ihrem Mann eine Liste mit allem, was ihr für die Zukunft der Kinder wichtig scheint: „Bring ihnen bei, pünktlich zu sein. Lass sie nicht Motorrad fahren. Geh mit ihnen Glücksklee suchen. Zeig ihnen das Nordlicht. Gib den Jungs zwei Küsse, wenn ich nicht mehr bin – einen von dir, den zweiten von mir.“ Als Kate ihren Kampf gegen den Krebs verliert, ist ihr Mann außer sich vor Schmerz. Doch das Vermächtnis seiner Frau hält ihn aufrecht und hilft ihm, auch in Zeiten der tiefsten Trauer für die Söhne zu sorgen. Gib den Jungs zwei Küsse ist sein Tagebuch und eine tapfere Liebeserklärung an seine Frau, die ihre Familie und das Leben mit ungeheurer Leidenschaft liebte.
Oskar und die Dame in Rosa
Schmitt, Eric-Emmanuel
„Oskar und die Dame in Rosa“ erzählt die Geschichte des 10-jährigen, leukämiekranken Oskar, für den jede Rettung zu spät kommt: Nach einer gescheiterten Chemotherapie und einer misslungenen Knochenmarktransplantation scheint sein Schicksal besiegelt. Doch in Oskars Leben gibt es einen Hoffnungsfunken: Oma Rosa, eine alte Dame im rosa Kleid. Sie rät ihm, sich vorzustellen, jeder Tag seines Lebens umfasse 10 Jahre. Ein einfühlsames, etwas naives Kinderbuch für Erwachsene. Keine große Literatur, aber eine berührende Geschichte, die Licht ins Dunkel bringen kann, Ängste und Schmerzen lindern kann.
Rot
Timm, Uwe
Thomas Linde ist ein in die Jahre gekommener ä68erä, der die Hoffnungen und Ideale seiner Jugend längst beerdigt hat und aus seiner Lebensmelancholie einen Beruf gemacht hat: als Beerdigungsredner. Auch seine junge Geliebte, von Beruf äLichtdesignerinä, kann ihn von seiner Fixierung auf die gescheiterten politischen Ideale seiner äRevoluzzerä-Jahre und von seiner Altersmelancholie nicht befreien. Der virtuos und ironisch-witzig geschriebene zeitgeschichtliche Roman enthält eine Fülle kluger Beobachtungen und pointierter Analysen, z.B. über Statussymbole, Erfolgszwänge und den Jugendlichkeitswahn in unserer Gesellschaft. Er ist vor allem aber als ein Stück geistiger äTrauerarbeitä zu lesen, als Abgesang auf das, was eine Gesellschaft in Wahrheit jung hält: politische Ideale und utopisches Denken.
So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein
Schlingensief, Christoph
Schlingensief galt als Berufsprovokateur, er kämpfte gegen Windmühlen und Klischees – und verlor schließlich den Kampf gegen Krebs. Sein Buch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein“, legt ein erschütterndes Zeugnis davon ab. Jeden Tag fasste Schlingensief seinen Zustand in Tonbandansagen zusammen, reflektierte sein Leben, setzte sich mit seiner Krankheit und dem Tod auseinander und philosophierte über Gott. Die Verschriftlichungen zeigt einen neuen Menschen voller Wut und Zynismus, aber auch Religiosität und Hoffnung. „Ein wahnsinnig trauriges, ein sehr, sehr schönes Buch.“ (FAZ)
Tinkers
Harding, Paul
Der Uhrmacher George W. Crosby liegt im Sterben. Von diesen letzten Tagen und Stunden Georges handelt dieses Buch. Alles, was ihn in dieser letzten Zeit begleitet, seine Erinnerungen aber auch Halluzinationen, werden erzählt und da ist vorallem sein Vater Howard, der noch als fahrender Händler durch das Land zog. Eine beeindruckende Vater-Sohn Geschichte, die mit dem Pulitzerpreis 2011 ausgezeichnet wurde.
Träum was Schönes
Gramellini, Massimo
Ein Junge verliert im Alter von neun Jahren seine Mutter. Aber erst als Erwachsener versteht er, was damals wirklich geschah. Und warum jener Tag sein Leben für immer veränderte ... Bis dahin ist er einer, der auf Zehenspitzen geht, mit gesenktem Kopf, weil die Erde ihm so viel Angst macht wie der Himmel. Erst die Liebe wird ihn lehren: Nur wer sich in den Schmerz hinein begibt, kann ihn überwinden, kann das Misstrauen abschütteln und die eigenen Grenzen sprengen. »Träum was Schönes« ist die Geschichte eines Geheimnisses, das über vierzig Jahre wie versiegelt war. Massimo Gramellini erzählt leidenschaftlich von den Höhen und Tiefen eines Lebens, dem der wichtigste Halt fehlte. Dass er dabei seine eigene Geschichte erzählt, macht dieses Buch nur umso lesenswerter.
Und nebenan warten die Sterne
Spielmann, Lori Nelson
Als Annie erfährt, dass ihre Schwester Kristen bei einem Zugunglück gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie sollten beide in diesem Zug sein – auf dem Weg zur Uni. Annie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Schwester. Sie sucht Trost bei ihrer Mutter Erika, doch diese flüchtet sich in ihre Arbeit. Annie begreift nicht, was mit ihrer liebevollen Mutter passiert ist, die für jedes Tief einen Rat wusste, deren Lachen so ansteckend war und deren Liebe die Familie zusammenhielt.
Erika weiß nicht wohin mit ihrer Trauer um Kristen, möchte aber vor Annie keine Schwäche zeigen – bis diese plötzlich verschwindet. Erika wird klar: Sie muss Annie finden! Sonst verliert sie auch noch ihre zweite Tochter, sonst verliert sie alles.
Ein ergreifender und aufrüttelnder Bestseller von Lori Nelson Spielman, der Mut macht, sich auf die Suche nach dem Glück zu machen. Man weiß nie, wo man es finden wird.
Und wieder Februar
Moore, Lisa
Bei einem Unfall auf einer Bohrplattform vor Neufundland verliert Helen ihren Mann Cal. Die vierfache Mutter muss nun ihre Kinder alleine großziehen. Lange Zeit demonstriert sie nach außen hin Stärke: sie sucht sich Arbeit, erledigt den Haushalt und unternimmt Reisen. Doch innerlich bleibt sie von der Trauer um ihren Mann gebrochen. Als nach Jahren der Isolierung ein neuer Mann in ihr Leben tritt und die Kinder aus dem Haus sind, steht ihr Leben vor einer bedeutenden Wende. Lisa Moores Roman ist von erstaunlicher Intensität. Mit einer Sprache von ungewöhnlicher Sinnlichkeit erkundet sie die Gefühlswelt ihrer Protagonisten und erzählt eine Geschichte von der Möglichkeit des Glücks.
Unter deinem Stern
Connelly, Victoria
Claudie ist sechsundzwanzig, als sie ihren Mann durch einen Unfall verliert. Sie geht weiterhin gewissenhaft zur Arbeit, hält Kontakt zu ihren Freunden und beginnt eine Therapie. Aber nichts in ihrem Leben ist mehr so, wie sie es sich wünscht. Als dann fünf Engel bei ihr auftauchen und ihr helfen wollen, wieder glücklich zu werden, glaubt sie endgültig, den Verstand verloren zu haben. Doch die Geister, die sie nicht rief, bleiben hartnäckig. Auch wenn die Engel häufig Verwirrung stiften, stehen sie Claudie in jeder Situtation zur Seite und kämpfen unermüdlich für ihren Schützling. Wie durch ein Wunder ist sie wieder bereit für ein neues Leben.
Vielleicht ist es sogar schön
Hein, Jakob
„Stirb nicht, es ist doch viel zu früh.“ Hätte er die Zeit gehabt nachzudenken, Jakob Hein hätte seiner Mutter nur diesen Satz gesagt. Er hat es nicht getan. Über die Erinnerung an sie und die gemeinsamen Erlebnisse stellt er noch einmal die alte Nähe zu ihr her. »Vielleicht ist es sogar schön« ist klug, wütend und tröstlich zugleich. Hein erzählt die Geschichte eines langsamen Abschieds und verbindet die literarische Erinnerung an seine Mutter mit dem Porträt einer außergewöhnlichen Familie.
Weiß der Himmel von dir?
Bessette, Alicia
Fans von Cecilia Ahern und ihrem Roman „P.S. Ich liebe dich“ werden auch Alicia Bessettes Buch „Weiß der Himmel von dir“ lieben. Bessette erzählt die Geschichte von Zell und Nick, einem Paar, das hoffnungsfroh in eine gemeinsame Zukunft blickt– und dessen Träume zerplatzen, als Nick tödlich verunglückt. Für Zell ist es das Ende: Sie zieht sich vollkommen zurück und verliert das Interesse am Leben. Erst der kleinen Ingrid, die mit ihren Eltern neu in das Nachbarhaus zieht, gelingt es, Zell zurück ins Leben zu holen. Ein trauriges und zugleich heiteres Buch über Liebe, Freundschaft und Hoffnung.
Wenn du wiederkommst
Mitgutsch, Anna
Sie verabschieden sich ein letztes Mal. Wenn sie in ein paar Wochen wieder aus Europa zurückkommen wird, wollen sie es – nach 15 Jahren – noch einmal miteinander versuchen und die noch verbleibende Zeit wie ein Ehepaar verbringen. Tage später stirbt Jerome und Anna Mitgutsch lässt die Erzählerin eine Liebe beschreiben, die in ihrer Nähe und Vertrautheit besonders schön ist, aber auch reich an Abgründen und gegenseitigen Verletzungen. In ihrer Verlassenheit versucht die Ich-Erzählerin, gegen die radikale Realität des Todes aufzubegehren. Sie klammert sich an die letzten Worte, die letzten gemeinsamen Augenblicke und Begegnungen, aber auch an die letzten gemeinsamen Hoffnungen. Sie erlebt wie in Trance die gesellschaftlichen Rituale der Trauer, ihr Ausgesetztsein als geschiedene Ehefrau und stellt sich, gemeinsam mit ihrer erwachsenen Tochter, den vielen Zweifeln, Fragen und Widersprüchlichkeiten des Trauerns.
Anna Mitgutsch gelingt ein sehr berührendes Buch über den plötzlichen Tod eines geliebten Menschen und das anschließende Trauern. Mit Feingefühl und wissender Bestimmtheit beschreibt sie, wie sehr der Mensch angesichts des Todes seinen Versäumnissen ausgeliefert ist und an seiner eigenen Liebesfähigkeit verzweifelt.